Liebe(r)  Newsletter-Leser,

Dieser Newsletter wurde Ende Januar / Anfang Februar geschrieben - manchen Artikeln merkt man es an. Wir hatten seitdem heftige Probleme mit unserem e-mail-Server, daher war für unsere IT-Verantwortlichen immer wichtigeres zu tun, als den Newsletter fertigzumachen und auszusenden.

Daher kommt er nun, mit 6 Wochen Verspätung, zum Frühlingsanfang.
Ein paar Artikel haben wir noch aktualisiert, so dass er tatsächlich "Neues" enthält. Wir hoffen, Ihr habt trotz der Verspätung viel Spass beim Lesen



                                                                  Eva Stützel, Newsletter-Redaktion



Trinkwasser-Zwangsanschluss

Räte-Intensivzeit - Umstrukturierung Entscheidungsmodell

Teamtage des Bildungsteams

Nachtigall bezogen

Bauprojekte für 2014

Ackerland und Waldflächen kaufen

Neue Freiwillige sind da!

Sieben Linden und Afrika

Gemeinschaften und Ökodörfer in Europa: Das neue eurotopia-Verzeichnis ist da!

Permakultur in Sieben Linden

Trauer Wege Leben

Adventsgottesdienst

Skatturnier

Fairnopoly

Seminare in Sieben Linden






Trinkwasser-Zwangsanschluss

Nach 16 Jahren eigener Trinkwasserversorgung werden wir nun zwangsweise an das öffentliche Trinkwassernetz angeschlossen. Dem voraus ging ein längeres Widerspruchsverfahren gegen das Auslaufen unserer Befreiung vom Anschluss- und Benutzungszwang und ein Antrag auf eine unbefristete Befreiung. Wir hatten uns gleichzeitig mit anderen Projekten und Fachleuten in Deutschland beraten, im Falle von Trinkwasseranschluss aber keine echten Präzedenzfälle für den unseren gefunden. Wir hätten dafür arbeiten müssen, eines der ersten Dörfer in dieser Größenordnung zu werden, welches seine eigene Trinkwasserversorgung hätte behalten dürfen trotz einer für den Wasser-Zweckverband der Gemeinde wirtschaftlich interessanten Lage (wir wären/sind ja Großkunde) und der hohen öffentlichen Anforderungen an die Sicherheit und die Standards einer Trinkwasserversorgung von Bürgerinnen und Bürgern.
Was wir versäumt haben ist die Bildung einer breiten regionalen Allianz für eine solche Ausnahme aufgrund unseres besonderen Charakters als ein Projekt mit dem Ziel, weitestgehend geschlossene Energie- und Stoffkreisläufe vorzuhalten. Zu lange warteten wir darauf, dass unser Antrag bearbeitet wird; das ist aber einfach nicht passiert, stattdessen wurde gegen Ende des Jahres mit dem Bau des Anschluss begonnen. Unsere eiligen und intensiven juristischen Recherchen sowie Gespräche mit dem Umweltamt des Kreises und regionalen politischen Vertreter/-innen zeigten uns:
Wir hätten auf der Verwaltungsebene gute Chancen gehabt, gegen die Nicht-Bearbeitung unseres Antrages vorzugehen. In der Sache der eigenen Trinkwasserversorgung aber steht das Wasserrecht (WG) relativ deutlich auf der Seite des Umweltamtes mit dem Gebot einer Trinkwasser-Versorgung durch die Gemeinde/den dafür gegründeten Zweckverband. Dem Umweltamt selbst liegt viel daran, die höhere Sicherheit des öffentlichen Netzes (mehrere Tiefbrunnen und Notstromaggregate sowie eigene Labore und ausgebildete Fachleute) unserem Selbstversorgungswunsch überzuordnen. Für die Behörden ist es dabei uninteressant, dass wir nun unsere Investitionen in eine eigene Trinkwasserversorgung nicht mehr nutzen können und stattdessen 20.000 € für den Anschluss bezahlen müssen; dass unsere Wasserversorgung sich unserer Kontrolle und eigenen Behandlung entzieht; dass unser Wasser kilometerweit durch Kunststoff-Rohre zirkuliert statt nur wenige Hundert Meter von unseren eigenen Brunnen in unsere Häuser reist. Wir überlegen weiter, gegen den Nutzungszwang vorzugehen, um weiterhin unser eigenes Wasser trinken zu können. 
Die guten Seite an der Veränderung: Die Nitrat-Werte des öffentlichen Wassers sind deutlich niedriger als bei uns; wir müssen das öffentliche Wasser nur trinken, dürfen aber unsere eigenes weiterhin als Brauch- und Bewässerungswasser verwenden; unsere eigenen Abwasseranlagen sollen weiterhin nicht angeschlossen werden. Und das Skurrile an der aktuellen Situation: Seit dem Anschluss Ende des Jahres kämpfte der Wasserverband mit Bakterienbefall in der neuen Leitung nach Sieben Linden - lange ohne Erfolg. Weswegen wir erst Anfang Februar an das öffentliche Trinkwassernetz angeschlossen wurden.

Martin Stengel




Räte-Intensivzeit - Umstrukturierung Entscheidungsmodell


Anfang Januar fand unsere "Räte-Intensivzeit" statt. Dies sind 3 Tage, die wir uns normalerweise dafür reservieren, unseren wichtigsten Entscheidungsgremien, den Räten, Feedback zu geben, wichtige Themen zu diskutieren, die zur Entscheidung anliegen und neue Räte zu wählen.

In diesem Jahr wurde nicht nur über die Räte, sondern insbesondere auch über das "Rätesystem" beraten. Nach 6 Jahren ist das System gut eingefahren, im großen Ganzen sind die meisten zufrieden, und doch gibt es ein Gefühl, dass es mehr Verbindung zwischen Räten und der Gesamtgemeinschaft braucht.
Die Vorstellung der Tempelhofer über ihr Entscheidungsmodell und ein Input aus der Soziokratie haben Johannes inspiriert, ein neues Entscheidungsmodell vorzustellen, das die Vorzüge des alten Modells integriert, aber einige Veränderungen beinhaltet. Dieses Modell wurde auf der Räte-Intensivzeit vorgestellt und diente als Grundlage für eine gemeinschaftsinterne Diskussion, ob wir unsere Strukturen in diese Richtung verändern wollen. In der März-Vollversammlung wurde beschlossen einen Koordinations-Kreis einzuführen, in dem die Arbeit der Räte teilweise wieder zusammenfließt.



Teamtage des Bildungsteams

Jeden Januar fahren alle Angestellten des Freundeskreis Ökodorf gemeinsam auf Klausurtage. Und jedes Jahr werden es mehr. Dadurch, dass jetzt auch die Köch_innen fest angestellt sind, waren wir mit 16 Personen unterwegs! 16 Personen, die eine feste Anstellung durch den Bildungsbetrieb haben, wenngleich es auch alles Teilzeit-Stellen sind, das ist viel mehr, als wir uns vor wenigen Jahren hätten vorstellen können. Nur eine geringfügige Stelle ist dabei, alle anderen sind sozialversicherungspflichtig angestellt.
An diesem Teamtreffen haben wir mit Supervision auf verschiedenen Ebenen insbesondere Fragen um "Macht" und "Leitung" angeguckt, und es war eine spannende Erfahrung, die positiven Aspekte von Hierarchie in unsere Arbeit zu integrieren. Inzwischen gibt's im Bildungsbetrieb auch klare Leitungspositionen, wie Geschäftsführerin, Leiterin des Gästeteams, Leitung des Küchenteams... und wir stellen fest, dass diese Klarheit die Arbeit für alle Beteiligten deutlich angenehmer macht!




Nachtigall bezogen


Das nächste Wohnhaus in Sieben Linden, die Nachtigall, ist nun auch bezogen.Von den beiden Wohnungen wird eine von einer großen Familie bewohnt, und die andere eine kleine Wohngemeinschaft. Dadurch, dass die meisten Neubewohner der Nachtigall bereits in Häusern in Sieben Linden leben, setzt sich damit ein Wohnraumkarussell mit vielen Umzügen in Gang ... in zwei Monaten werden weit mehr als die 9 Neubewohner_innen der Nachtigall an einem neuen Ort wohnen.



Bauprojekte für 2014

In 2014 ist ja kein Wohnhausbauprojekt geplant, das nächste Wohnhaus wird voraussichtlich in 2015 auf der Brunnenwiese gebaut. So entsteht jetzt der gedankliche Raum für andere Bauprojekte. Auf dem "Platz der Unendlichen" soll eine weitere "kleine Baute" für Gabi, ein Ein-Raum-Haus in Strohballenbauweise an Karolas "Baute" angebaut werden.
Für das Gewerbegebiet nimmt gerade ein schon lange geträumter Traum konkrete Formen an und könnte sich vielleicht in 2014 realisieren: Eine "Gewerbehalle" - ein Dach, unter dem gewerbliche Arbeiten stattfinden können, und unter dem sich Menschen für ihre Betriebe bei Bedarf kleinere Einheiten ausbauen können. Bedarf gibt es vom wachsenden Rohkostversand "Raw Living" und von Seiten der Handwerkenden.

Für die Finanzierung dieser Gewerbehalle bräuchte die Siedlungsgenossenschaft noch zinsgünstige Privatkredite, da wir das mit unseren eigenen Mitteln derzeit nicht realisieren können. Bei Interesse bitte melden bei Christoph Strünke: 039000-51231 oder christoph.struenke(ätt)siebenlinden(punkt)de 



Ackerland und Waldflächen kaufen

Derzeit läuft ein Bodenflurneuordnungsverfahren, in dessen Rahmen wir die (einmalige?) Chance haben, Ackerflächen südlich von unserem Siedlungsgebiet zu bekommen.
Wenn wir diese Flächen bekommen, dann können wir zum einen unseren Selbstversorgungsgrad mit Gemüse erhöhen und z.B. damit anfangen, Getreide und Hülsenfrüchte anzubauen.
Der andere Vorteil wäre, dass dann auf den Ackerflächen um unser Siedlungsgebiet herum ökologisch gewirtschaftet wird und wir dann nicht mehr direkt von Schadstoffen betroffen sind, wie es derzeit der Fall ist.
Auch können wir im Rahmen dieses Verfahrens Hecken pflanzen, die vielerlei ökologische Vorteile haben: Lebensraum, Wind- und Erosionssschutz.
Weitere Waldflächen würden unseren Selbstversorgungsgrad mit Bau- und Brennholz auch bei einer steigenden BewohnerInnenzahl erhöhen.
Um diese Flächen während des Verfahrens zu erhalten, wollen wir jetzt Land kaufen.
Für die Finanzierung dieses Landkaufs braucht die Siedlungsgenossenschaft noch zinsgünstige Privatkredite, da wir das mit unseren eigenen Mitteln derzeit nicht realisieren können.

Bei Interesse bitte melden bei Christoph Strünke, 039000-51231.



Neue Freiwillige sind da!

In diesem Frühjahr werden 3 neue Freiwillige Arbeitsbereiche in Sieben Linden unterstützen: Anfang Februar kamen Gözde Bosnali aus der Türkei und Arturs Polis aus Lettland, um beim Global Ecovillage Network einen "European Voluntary Service" zu leisten. Anfang April wird Bea Wunsch das Gästeteam für ein halbes Jahr als Bundesfreiwilligendienstlerin unterstützen.




Sieben Linden und Afrika


Durch die jährlichen Kurse "Ecovillage Design Education" in Sieben Linden stärken sich immer mehr die Verbindungen zwischen Sieben Linden und sehr spannenden Initiativen in Afrika. Denn jedes Jahr nehmen Vertreter_innen aus tollen Projekten in Afrika an unseren Kursen teil, die sich dort dafür engagieren, ihre Dörfer auf einen Entwicklungsweg zu führen, der die Qualitäten, die traditionelle Dörfer besitzen, erhält und gleichzeitig einen Anschluss an die Moderne ermöglicht - einen Weg als "ecovillage", in dem alle Dimensionen - Soziales, Ökologisches, Ökonomisches, Kulturelles - berücksichtigt werden.

Die Kursabsolventen haben tolle Projekte umgesetzt, und eigene Ökodorf-Netzwerke in ihren Ländern gegründet, und seit 2012 gibt es offiziell "GEN-Africa" (Global Ecovillage Network Africa), das sich für eine wirklich nachhaltige, menschengemäße ländliche Entwicklung einsetzt.

In den Vorjahren haben wir jeweils öffentliche oder Stiftungs-Förderung für die Einladung von Menschen aus Afrika bekommen, für diesen EDE ist uns gerade die letzte Hoffnung auf Förderung abgesagt worden. Daher suchen wir Menschen, die mit Spenden die Kursgebühren für die Teilnahme von Afrikaner_innen an diesem Kurs übernehmen.

Wir haben eine Liste von interessierten Multiplikatoren aus Afrika  an dem Kurs, die erste Priorität ist Karambu Ringera, eine Frau aus Kenia, die jetzt auch im Vorstand des Global Ecovillage Network Africa ist. Sie ist die Gründerin der "International Peace Initiative" in Kenia: http://www.ipeacei.org/. Aus der Selbstbeschreibung der IPI: "IPI schafft ein Zuhause für Waisen und verletzliche Kinder, unterstützt afrikanische Graswurzel-Organisationen und Community-Leaders und gibt Trainings in Friedenserziehung und Konfliktlösung. IPI arbeitet mit Erziehung, Unternehmertum und Empowerment."

Karambu würde sehr gerne den EDE in Sieben Linden nutzen, um sich selber weiterzubilden und ihre Arbeit stark in den Kontext von GEN einzubetten. Wir wollen sie zum EDE nach Sieben Linden einladen, und suchen Unterstützung für ihre Kursgebühr und Unterkunfts- und Verpflegungskosten.

Spenden entweder direkt auf das Konto des Freundeskreis Ökodorf e.V.

BIC: GENODEF1EUB
IBAN: DE 40 2586 2292 2530 447 000

oder über "betterplace" - hier findet Ihr auch noch mehr Informationen:

http://www.betterplace.org/en/projects/16991-support-international-peace-initiaitves-in-kenya



Gemeinschaften und Ökodörfer in Europa: Das neue eurotopia-Verzeichnis ist da!



Nach einem Jahr recherchieren, Projekte anschreiben, Daten eingeben und Buch gestalten können wir stolz „das neue eurotopia“ präsentieren. Zum fünften Mal im Ökodorf hergestellt (beim ersten Mal noch im Projektzentrum in Groß Chüden) enthält das Werk jetzt mehr Gemeinschaften als je zuvor – und fesselnde Texte im redaktionellen Teil. Herausgegeben wurde es diesmal von Michael Würfel, bei der „Produktion“ haben neben dem unentbehrlichen Ex-Siebenlindener Volker Peters noch viele andere geholfen, zum ersten Mal auch Menschen aus anderen Gemeinschaften, die dafür im Sommer 2013 für unterschiedlich lange Zeiträume in Sieben Linden residierten. Am 18. Dezember wurde die neue Ausgabe des eurotopia-Verzeichnisses von der Druckerei geliefert und wir machten uns sofort ans Versenden der vorbestellten Bücher – vor Weihnachten konnten wir noch 525 Exemplare auf den Postweg bringen. Seitdem hat der Strom der Bestellungen kaum nachgelassen, wir sind verblüfft und begeistert – im ersten Monat wurde mehr als ein Viertel der ganzen deutschen Auflage von 3500 Stück verkauft; dabei ist die Werbung für das Buch noch gar nicht richtig angelaufen. Wir sind im Versand aber mittlerweile gut aufgestellt (Beke, Janneke und Micha versenden dreimal die Woche) und dem Ansturm gewachsen.
Es gibt einige Überarbeitungen: Die Länder-Karten mit den Gemeinschaften sind übersichtlicher geworden, wir haben mehr Daten von den Gemeinschaften erhoben (zum Beispiel den „Grad der Selbstversorgung mit Lebensmitteln“) und es gibt jetzt eine Online-Suche nach Schlagwörtern: Auf http://www.eurotopia.de/buchsuche kann z.B. nach veganen Gemeinschaften in Deutschland gesucht werden, nach Belieben auch nach Gemeinschaften, die verschiedene Bedingungen erfüllen oder sich in bestimmten Postleitzahlenbereichen befinden. Als Suchergebnis wird die Seitenzahl ausgespuckt – das Buch ist also weiterhin nötig, es gibt die Gemeinschaftsdaten nicht im Internet (warum das so ist, steht ebenfalls im Buch).
Außerdem haben wir zeitgleich (!) eine englische Ausgabe herausgebracht – darüber sind wir besonders froh, denn nur so haben internationale Gemeinschaften einen echten Anreiz, sich im eurotopia eintragen zu lassen. Diese Ausgabe ist sehr viel schwieriger zu vermarkten; wir freuen uns über jeden Tipp zu Journalisten im Ausland oder zu möglichen Wiederverkäufern der englischen Ausgabe.
Wir können demnächst voraussichtlich weitere Neuigkeiten präsentieren, allerdings haben die vielen Bestellungen auch dazu geführt, dass noch nicht mal die Website von eurotopia so überarbeitet ist, wie wir es uns eigentlich vorgestellt haben. Das stört uns aber nicht. Wir betrachten die Bestellungen als Wertschätzung für unsere Arbeit und freuen uns über jede einzelne. Das Buch kann online oder im Buchladen gekauft werden. Weitere Infos in unserem Shop auf http://www.eurotopiaversand.de/Buch-Print/eurotopia-Verzeichnis-2014.html

Michael Würfel



Permakultur in Sieben Linden


„Erkenne die Welt als Dein eigenes Selbst. Dann wirst Du für alles Sorge tragen können.“
Mit diesem Zitat aus dem Tao Te King habe ich die „Willkommen!“-Seite unserer neuen Homepage www.permakultur-siebenlinden.de über Permakultur in Sieben Linden übertitelt. Für mich ist nicht mehr klar, wo lang es für die Menschheit gehen soll und wird; aber ziemlich klar, dass wir es nicht schaffen werden, eine lebensbejahende Zukunft zu gestalten ausgehend von einer Perspektive der Trennung, wo Mensch auf die Umwelt außerhalb von sich und deren Rettung schaut. Es geht um uns als „die Welt“.
Auch Permakultur bietet nicht alle Antworten hierfür. Aber einen universell anwendbaren Rahmen der Mitgestaltung. Und eine mit der Welt verbindende und damit die Trennung zwischen Ich und Welt reduzierende Philosophie als Grundlage. Permakultur als erkenntnisreicher Weg der Selbstverantwortung; für sozial-ökologische Siedlungsgestaltung; als Beitrag zur Kulturentwicklung; Permakultur als sich selbst weiterentwickelndes Weltbetrachtungs- und Gestaltungs-Werkzeug.
Inzwischen gibt es zwei zertifizierte Permakultur-Designer_innen in Sieben Linden: Sandra Campe und Martin Stengel (der hier schreibt). Beide haben wir einiges an Siedlungsplanung in Sieben Linden begleitet, eine Zeit zusammen im Club99 gelebt; beide kommen wir aus unterschiedlichen Gebieten und haben verschiedene Schwerpunkte; und beide geben wir Kurse im Zusammenhang mit Permakultur-Denken und -Design, ein paar davon gemeinsam.
Davon berichtet die neue Website, gerade 2 Wochen alt, noch sehr überschaubar, aber weiter wachsend; Einblicke in Sieben Lindens Permakultur und unser Tun gebend, uns vorstellend. Besucht uns im „Netz“ und verbreitet die Botschaft!  
            

Martin Stengel




Trauer-Wege-Leben


Seit einigen Monaten lebt Petra Hugo im Probejahr in Sieben Linden. Sie hat ihr Bildungsinstitut Trauer-Wege-Leben mitgebracht. Seit vielen Jahren bietet sie Fortbildungen, Fach- und Organisationsberatung sowie Supervision und Coaching zu Sterbe- und Trauer-Begleitung, Bestattungskultur, Ritualgestaltung, Lebensübergängen an und trägt so dazu bei, den Umgang mit Verlust, Tod und Trauer lebendig gestalten.
Weiterhin arbeitet sie viel im Rhein-Main-Gebiet, aber mit ihrem Umzug nach Sieben Linden beginnt sie jetzt, sich hier einen neuen Wirkungskreis aufzubauen. Und so werden nach und nach auch Veranstaltungen in Sieben Linden und im nord-ost-deutschen Raum stattfinden.
Sie freut sich über Kontakte mit Menschen, die hier in der Region auch in diesem Bereich aktiv sind!
http://www.trauer-wege-leben.de/
http://www.leben-sterben-feiern.de/



Adventsgottesdienst


Zu den festen Traditionen der gemeinsamen Veranstaltungen zwischen dem Dorf Poppau und Sieben Linden gehört der Adventsgottesdienst in der Poppauer Kirche. Seit vielen Jahren formiert sich in Sieben Linden vor der Adventszeit ein "Weihnachtschor" und probt Chorversionen einiger weihnachtlichen Lieder, die wir dann im Adventsgottesdienst singen.
In diesem Jahr wurde der Gottesdienst außerdem durch Gesangseinlagen der Gesangsschüler aus Sieben Linden bereichert - denn inzwischen nehmen 5 Siebenlindener_innen Gesangsunterricht bei der Kreismusikschule, sie nutzten den Gottesdienst für mehrstimmige Auftritte.
Nach dem Gottesdienst gibt es vor der Kirche Feuer, Glühwein und Gespräche, eine schöne Gelegenheit zum Plausch mit den Poppauer Nachbarn.



Skatturnier


Erstmalig nahmen auch mehrere Siebenlindener und eine Siebenlindenerin am Poppauer Skatturnier teil - am 4. Januar ging es im Poppauer Feuerwehrhaus nicht um die Wurst, sondern um den Spaß am Spielen, die Ehre, und Wild-Fleisch aus dem Poppauer Wald als Preise. Aus Spaß am gemeinsamen Spielen mit unseren Poppauer Nachbarn nahmen selbst Vegetarier und Veganer, die dann eher hilflos mit ihrem Packen Fleisch als Preis da standen, am Turnier teil, und die Ergebnisse können sich sehen lassen! Die Plätze 3,4 und 5 von 22 Teilnehmenden wurden von Siebenlindener_innen belegt. 
Ein historischer Moment: Die erste Frau, die je an einem Poppauer Skatturnier teilgenommen hat, kam auch aus Sieben Linden und belegte Platz 5!



Fairnopoly

Genossenschaft 2.0 - Ein Modell für eine fairere Wirtschaft?

Das fragen die Gründer_innen des genossenschaftlichen Online-Marktplatzes www.fairnopoly.de. Als "Genossenschaft 1.0" finden wir diese Frage, die z.Zt. in einer deutschlandweiten Workshop-Reihe diskutiert wird, spannend: events.fairnopoly.de

Mit der Kraft vieler bietet das Team seit letztem September eine Alternative zu den großen Marktplätzen E-Bay, Amazon, Zalando & Co. an. Auch wenn der Marktplatz natürlich noch nicht die gewohnte Auswahl bietet: Inzwischen finanzieren, steuern und gestalten eine stetig wachsende Gruppe von aktuell 1400 GenossInnen mit einer Einlage von 400.000 € dieses Unternehmen. Sie fördern verantwortungsvollen Konsum und bekämpfen Korruption, Steuerflucht, Lobbyismus und Ausbeutung. Statt Werbung wird die faire Produkt-Alternative eingeblendet und die Gebühren für gebrauchte und faire Artikel sind von 6 auf 3% reduziert. Außerdem fließt ein Spendenanteil an NGOs, die auf der Plattform registriert sind. Es gibt sogar so etwas wie den Beginn einer eigenen Währung (Fair Founding Points), mit der Hunderte von Ehrenamtlichen am Gewinn beteiligt werden. Ein besonderes Augenmerk wird auf die "Magie der Crowd" - also den offenen, partizipativen Strukturen - und auf Transparenz gelegt, was das Team augenzwinkernd mit einem Nacktfoto vermittelt: transparenz.fairnopoly.de

So wollen die Fairnopolisten den globalen Monopolisten das Wasser abgraben und die Wirtschaft wieder zurückerobern - und das nicht nur in Deutschland. Die Internationalisierung läuft dieses Jahr an und das Konzept soll von vielen kopiert, weiterentwickelt und auf andere Branchen ausgeweitet werden. Um diese hehren Ziele ohne Großinvestoren zu erreichen, finanziert sich Fairnopoly in den ersten Jahren über Crowdfunding. Es ist sogar Vorreiter des speziellen "Crowdinvesting", bei dem die Unterstützer nicht wie üblich das Geld verschenken, sondern direkt Genossenschaftsanteile zeichnen und am Unternehmen finanziell und demokratisch beteiligt werden. Die aktuelle Kampagne läuft noch bis zum 07.02.2014: www.startnext.de/fairnopoly2

Pouya Rismansanj, einer der Mitgründer, ist Sieben Linden seit mehreren Jahren verbunden und hat vor der Gründung von Fairnopoly einige Monate als Dauergast mit uns gelebt. „Dass ich heute mein Leben auf den Kopf gestellt habe und mich jenseits der Konzernkarriere für genossenschaftliches Unternehmertum und gemeinschaftliche Wirtschafts- und Lebensweise einsetze, liegt an meiner Begegnung mit Sieben Linden“, sagt Pouya. „Wenn man in Sieben Linden von Modellen gelebter Nachhaltigkeit spricht und davon, dass man eine ausstrahlende Wirkung entfalten möchte, ohne bekehren oder verurteilen zu wollen - dann sind Projekte wie Fairnopoly Kinder genau dieses Geistes.“

Wir freuen uns über den bisherigen Erfolg dieser neuartigen Genossenschaft und darüber, dass die Gemeinschaft Sieben Linden mit als Inspiration dienen konnte. Es bleibt spannend, welche Wellen Fairnopoly in Zukunft noch schlagen und wie es den steinigen Weg, der vor dem Team liegt, meistern wird.



Besondere Seminare in Sieben Linden


Ecovillage Design Education and Permaculture Design Course

Dieser vierwöchige, englischsprachige Kurs ist stets ein ganz besonderes Highlight in unserem Seminarprogramm. Wir erwarten etwa 30 Menschen aus voraussichtlich 3 Kontinenten, die alle die Sehnsucht verbindet, etwas zur Lösung der aktuellen Probleme der Menschheit beizutragen. Menschen aus Gemeinschaftsprojekten, Transition Towns, traditionellen Dörfern, die sich zu Ökodörfern entwickeln möchten, Menschen aus interessanten Stadtprojekten und Permakultur-Projekten nehmen an dem Kurs teil. Das Curriculum wurde von Menschen aus dem Global Ecovillage Network entwickelt und bündelt die Erfahrung aus diesem Netzwerk, was es braucht, um erfolgreich Projekte umzusetzen. Der Kurs umfasst 4 Dimensionen: Soziales, Ökologie, Ökonomie, Weltsicht - und er umfasst den vollen 72-Stunden Permakultur-Design-Kurs, sowie eine Einführung in die Planungsmethode "DragonDreaming", die Menschen darin unterstützt, ihre Träume zu verwirklichen.

Der diesjährige Kurs findet bereits von 28.4.-25.5.2014 statt - und noch sind einige Plätze frei. Mehr Informationen unter: ede.siebenlinden.de



+++ Einige aus Sieben Linden sind beim GEN-Treffen sehr inspiriert worden von der Methode „Process Work“ und „Deep Democracy“, die auf der prozessorientierten Psychologie von Arnold Mindell basiert. Es geht dabei, ähnlich wie im „Forum“ um die Arbeit mit einzelnen Personen, aber auch mit mehreren Personen bzgl. Gruppenthemen und kann der Weg zu einer wirklich tiefen Konsensfindung sein. Wir haben die Trainerinnen Ana und Gill aus Findhorn für ein Seminar nach Sieben Linden eingeladen, um uns als Gemeinschaft fortzubilden und inspirieren zu lassen und möchten dies auch Euch anbieten +++ Das Seminar ist auf Englisch mit deutscher Übersetzung. +++



März

21. - 23. Dragon Dreaming Einführung - wie wir Träume Wirklichkeit werden lassen
Dragon Dreaming dient Einzelpersonen, Organisationen und Gemeinschaften dazu, nachhaltige Projekte aus der Kraft der Vision zu erträumen, organisch zu planen und so durchzuführen, dass sich alle Beteiligten zu 100% damit identifizieren.
21. - 23. Der Tanz des Lebens - Biodanza-Workshop
23. - 28. Mitarbeitswoche Pflanzwoche
28. - 30. Organisatorische Strukturen für Gemeinschaftsprojekte
Aufbauend auf den Erfahrungen, die in der Realisierung des Ökodorfs Sieben Linden gemacht wurden und den Erfahrungen anderer Gemeinschaftsprojekte vertiefen wir Fragen nach Entscheidungsstrukturen, Rechtsformen und Arbeitsorganisation in Gemeinschaft.
28. - 30. Poesie des Lachens – Einführung in die Clownerie
Der Workshop vermittelt einfache Grundlagen des Schauspielens und eignet sich für AnfängerInnen und für Menschen mit Vorerfahrung: durch Spielübungen die Spielfähigkeit wiederentdecken und die Phantasie entfalten, die Sinne mit Wahrnehmungs-Übungen erweitern, die Stimme und ihre Färbungen erforschen.
30. - 04. Ich will mein eigenes Essen anbauen! Wo fang ich an? Ein Garten-Praxisseminar
Wir nutzen den Frühling und lernen beim Tun sowie kleinen theoretischen Inputs etwas über praktisches Gärtnern.

April

04. - 06. Projekt-Informationstage (PIT)
06. Sonntagscafé
06. - 11. Praxisseminar Strohballenbau: Sanierung von Bauschäden
Was tun, wenn entgegen aller vorsorglichen Maßnahmen dennoch Wasser in Lehm und Stroh gelaufen sind und Bauschäden entstehen? In diesem Seminar nehmen wir uns sehr praxisnah dieser Frage an. 
11. - 13. Perlentauchen - Gewaltfreie Kommunikation (GfK) Intensiv-Übungsseminar
Die Gewaltfreie Kommunikation ist für uns eine Haltung und eine Richtschnur, wie wir unser Leben befriedigender gestalten können. In diesem Seminar wollen wir diese innere Haltung stärken und vertiefen. Und zwar genau da, wo es gerade hakt.
28. - 25.05. Ecovillage Design Education & Permaculture Design Course (internat. englischsprachig)
Experts will share actual knowledge and insights about the design of sustainable projects from different perspectives. Together we will deepen our perception of a connected world and we will create and start projects for a future worth living!

Weitere Infos: http://siebenlinden.de/seminare


 

Impressum
Freundeskreis Ökodorf eV
Sieben Linden 1
38489 Beetzendorf OT Poppau
039000-51235 info -jetzt das ätt- siebenlinden.de
www.siebenlinden.de

Redaktion: Eva Stützel, eva.stuetzel - jetzt kommt ein ätt-Zeichen- und dann siebenlinden - dann ein Punkt und zum Schluß ein de, 039000-51237